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VERMIN, Mind Control

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

12-2013

Label: 

Genre(s): 

Da muss eine Band erst 10 Jahre auf dem Todesbuckel haben, um mir zu Ohren zu kommen?! So oder so ähnlich waren meine spontanen Erstgedanken, als ich ich das beiliegende Bandinfosheet zum neuen Album von Vermin durchlas. Peter Lustig würde sagen: "Klingt komisch, ist aber so!". Da Gründungsmitglied- und Sänger Thomas Bodenschatz in diesem Jahr bei Vernim ausstieg, mussten sich die Bayreuther nach einem neuen Frontmann umsehen, den sie mit dem ex- Aimless Death Fronter Tobias Kurz auch fanden, der das hier vorliegende Album bereits mit einröhrte. Da ich Vernim nun auch zum ersten Mal überhaupt vernehme, stellte sich die Frage nach Vergleichen gar nicht erst, sondern setzte nicht nur bandhistorisch bei Null an, sondern auch was diese Review betrifft. 

Zusammen mit allen Demos, gehen Vernim am 13.12. (2.013) nun mit ihrer sechsten Veröffentlichung an den (Neu-)Start. Artworkmäßig in giftig schwarz-grünem Gemisch, geht es mit "Misery" (Track 1) in`s Death Metal-lische Rund. Auf den ersten Hör hin hörte sich dieser Opener noch unentschieden an und erinnerte tatsächlich (wie im Infosheet angemerkt) ein wenig an Debauchery, riss mich aber nicht direkt vom Hocker. "Just nice." Etwas vertrackteter, mit mehr Zug nach vorn punktet(e) "Mind Control" (Track 2) da schon um einige Läufe besser. Es sind Grooveläufer wie "Outlaw" (Track 3; Anspieltip I), die mit Death'n Roll satt rundlaufen und das Zünglein an der Waage sind. Vor allem bei den Konservenparties dürfte dieser Gesetzlose die Knochen ordentlich in Bewegung bringen?! Rein textual sind Songs wie "Bitch" (Track 4) aber eher etwas für postpubertäre, verletzte Teenies. Etwas mehr Anspruch darf man da auch in Death Metal Kreisen erwarten. Echt schade, zumal der musikalische Rahmen des Songs schon das gewisse Etwas mitbringt. Und dass Vernim durchaus niveauvolle, sinnschwangere Texte in petto haben, untermauern sie mit "Hypocrite Hero" (Track 5; Anspieltip II), es wird gerifft, geröhrt, gekeift und geknüppelt, was den Song selbst zu einem ziemlich satten Death Metal Song mit Rock'n Roll im Genick macht. Da darf es ruhig auch mal schleppender zur Sache gehen und leicht doom-ige Anwandlungen innehaben - "Reactor" (Track 6). Während "Memories" (Track 7) eher an mir abläuft, packt "Eye For an Eye" (Track 8; Anspieltip III) mich schon wieder mehr. Auch hier fühle ich mich wieder an Debauchery erinnert. Übrigens hatten zwar Soulfly auf ihrem Debüt einen Song mit gleichem Titel, doch Vernim`s gleichnamiger Song ist keine Coverversion, just um von Vornherein Missverständnisse auszuräumen. ;-) Dieser Song dürfte vor allem auf lange Sicht ein fester Pluspunkt bleiben, auch live. Während "Illusion" (Track 9) dann noch einmal auf tieftriefenden Grooverundlauf setzt, wirft der Albumschliesser "Sick Reality" (Track 10) in 8:20 Minuten die Netz(werk)e aus, um möglichst viele Underground'ler von Vernim zu überzeugen, was dank des gemasterten Andy Classen Sounds und hohem Abwechslungsreichtum sicher auch gut gelingen dürfte. Trotz einiger guter Songs auf diesem Album fehlt mir noch irgend etwas zur ultimativen Vollzündung. Für den (Neu-)Anfang aber definitiv allemal über dem Durchschnitt!

V.Ö.: 13.12. 2.013

6,6/ 10 Schafe Schüsse

(Blacksmith Records/ New Music Distribution 2.013)

http://vermin-music.de/

https://www.facebook.com/Vermin.0fficial

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

Review No.: 

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