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TARJA, Left In The Dark

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

07-2014

Label: 

Genre(s): 

Gerade erst Ende Mai (2.014) erschien die DVD/ Blue-Ray "Beauty & The Beast" zusammen als Bundle mit einem Doppelalbum, bei dem die Ausnahmemusikerin Tarja Turunen eine musikalische Liaison mit dem US-amerikanischen Ausnahmedrummer Mike Terrana einging, der durch seine Wegstationen bei Yngwie Malmsteen, Rage, Axel Rudi Pell, Masterplan u. a. vor allem in der Rock- und Metalszene eine Grösse wurde. Doch diese musikalische Projektkonstellation sei hier nur am Rande erwähnt, zumal diese just im Vorfeld dieses hier nun vorlieghenden Albums stattgefunden hat.

Dieses hier nun vorliegende Album ist für Die Hard Fans von Tarja Turunen ein Must Have, zumal das Album aus raren B-Sites, Demos und Instrumentalversionen ein Gemisch zaubert, das einem Puzzle gleichkommt. Für das Coverartwork rief die finnische Wahl-Argentinierin ihre Fans zu einem Coverartwork-Wettbewerb auf und hatte mit Sicherheit die Qual der Wahl dafür?! Das Endresultat überzeugt und reiht sich bestens in die grafische Werkschau Tarja Turunen`s ein. 

Da man bei Tarja Turunen stiistisch gesehen stets mit hoher Qualität rechnen kann, war selbst ich gespannt welche Stilfacetten sie auf diesem speziellem Album auffahren würde? Mit "Victim Of Ritual (First Demo)" (Track 1) geht es anmutig (wie von Tarja Turunen gewohnt) los, untersetzt mit Marschtaktmomenten, dennoch läuft der Song selbst für eine Demoversion butterweich rund rein und besticht sogar mit zeitgemäß-peppigen Arrangements, die aber immer zum Stil Tarja Turunen`s passen. Das stimmliche Zentrum steht felsenfest im Fokus dieser sonst stürmischen Zeiten. Diesem Album liegen diverse Erfolgsalben ab dem Jahr 2.007 zugrunde bzw. chronologisch gesehen ist es genau genommen ja andersrum. Umso interessanter, wie ich finde. Mit zarter Stimme entführt Tarja Turunen im folgenden "Medusa (Tarja`s Solo Version)" (Track 2) in die Weite verträumter Momente und nimmt den Hörer sanftmütig mit auf den 8:12 Minuten umspannenden Turn. In Anbetracht der Spiellänge mag es recht lang erscheinen, entspricht aber eher gefühlten 5:00 Minuten, dank der auflockernden Arrangements, die zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lassen. 

Allein schon "500 Letters (Live At Vorterix Radio)" (Track 3; Anspieltip I) wäre für mich ein Kaufanreiz, was aber eher an meiner Vorliebe für Liveaufnahmen herrührt. Zudem belegt diese Aufnahme einmal mehr die Könnensgrösse der mitten im Lebenszentrum stehenden Ausnahmemusikerin. Vor allem die Demoversionen auf diesem Album lassen einen hörbar-intimen Einblick in die Vorproduktionsphasen zu, bei denen man angehörs von "Lucid Dreamer (Demo)" (Track 4), "Never Enough (Demo Progression)" (Track 5; Anspieltip II) und "Mystique Voyage (Demo)" (Track 6) das Gefühl hat direkt dabei zu sein. Das was hier als "Demo" betitelt wird, ist bei mancher Underground Band oftmals eine richtige Produktionen, was natürlich für das hohe Qualitätslevel spricht. Dabei fallen diese Demos rein stilistisch zwar recht unterschiedlich aus, haben aber immer einen gemeinsamen Nenner inne. 

Nach diesem Tuchfühlungsexkurs geht es zurück in umarmende Flügelspannweiten - "Into The Sun (Studio Version)" (Track 7; Anspieltip III). Eigentlich würde dieser Song eher in epische Winterabendmomente passen, ist aber selbst jetzt im Sommer imstande das innere Empfinden dort zu berühren, wo sonst Mauern die Emotionen schützend umringen, das man sich direkt auf mehreren Ebenen tief be-/ gerührt wiederfindet. Noch im Gefühl dessen breiten sich cineastische Instrumentalbilder leichter Herkünfte aus - "Deliverance (Instrumental)" (Track 8), eine Verbeugung vor den grossartigen Musikern, die erst die Basis für den Erfolg von Tarja Turunen schaffen bzw. geschaffen haben. Ein Team/ eine Band ist immer nur zusammen stark. Da sticht der unglaubliche catchy Rockdrive von "Neverlight (Full Orchestral Version)" (Track 9; Anspieltip IV) deutlich mit weiteren Stilfacetten hervor und offeriert sich selbstlaufend für die Clubtanzflächen, bevor "Until Silence (Live At Vorterix Radio)" (Track 10) diesem Album den Schlusspunkt als I-Tüpfelchen aufsetzt. 

Ein rundum facettenreiches, vor allem NICHT zu glatt-, nicht zu überproduziertes Album, das den Bogen von spürbar intimen Momenten bis hin zu höchsten Ebenen des musikalischen Könnens schlägt, ohne zu überspannt zu wirken. Aus meiner subjektiven Sicht das authentischste (Solo-)Album auf Tarja Turunen`s langem Weg.

 

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/ 10 Schafe Schüsse

(Edel:Records/ Edel 2.014)

http://www.tarjaturunen.com/en/ 

https://www.facebook.com/tarjaofficial?fref=ts&rf=104441529630022

Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

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