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SPARKLIN' DAWN, Hope Dies Last

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2014

Label: 

Genre(s): 

Was im Bandinfo ein wenig wie der Beginn eines Märchens klingt (O-Töne: "Es geschah an einem sonnigen Mittag Anno 2004...", "...Sparklin' Dawn, der schimmernde Glanz der Morgendämmerung."), nahm wie eben gelesen 2.004 in Ludwigsburg seinen Anfang. Nach Veröffentlichung eines Demo-Albums namens "Believe" (enthält 6 Tracks) gab es einen ersten Line Up Wechsel, dem ein weiteres Album ("Join And Leave") zu Fusse folgte. Auch danach drehte sich das Line Up Karussell noch einmal auf einer Position, bevor man sich aktuell mit dem dritten Album "Hope Dies Last" zurückmelden konnte. Ob die Erfahrungen als Supportact im Vorprogramm namenhafter Bands wie Blitzkid, The Other, Der Fluch, Zombina And The Skeletons, Creepshow etc. dabei den Jungs + Mädel von Sparklin' Dawn wichtiges Erfahrungsrüstzeug mitgaben und ob diese sich auch auf dem neuen Album niederschlugen, könnt Ihr hier erfahren. 

Mit schicken Klappcover und düsterem Artwork kommt dieses 8 Track gefüllte Album in Richtung Player. Mit dem 7:05 Minuten Opener "Hug Me Again" (Track 1) setzen Sparklin' Dawn auf Risiko und legen stilistischen Rock in die Morgendämmerung. Über weite Strecken relativ unspektakulär, aber deswegen gewiss nicht(!) schlecht. Die kleinen, kratzigen Spitzen von Frontfrau Rebecca "Beccy" Springmann geben erste Funken für den anbrechenden Tag. Dass diese singen kann, hört man klar raus, aber das just als Randnotiz. Von der Produktion her geht der Klang übrigens vorerst recht angenehm in die Ohren, wie auch der Folgesong "Old Friends" (Track 2) unterstreicht. Bis zur Songmitte reißt auch dieser Song nicht so richtig vom Hocker, sondern zieht sich etwas zu glatt dahin, was sich dann aber den Göttern sei dank ändert, alles andere wäre auch echt schade gewesen! Sparklin' Dawn können was, keine Frage, nur mit dem Trümpfe Ausspielen hapert es bislang scheinbar noch etwas?! Da freut der schlagartige Blattwechsel zu Beginn von "Butterfly" (Track 3; Anspieltip I), was wie aus dem Nichts mit ruhigen Gänsehautmomenten (auf-/ durch-)kommt. Zwar kann man den Song selbst der Balladenecke zuschustern, aber mit dem Vermerk, dass das Arrangement flüssig gehalten ist und die Stimmung des Songs im herbstlichen Licht hält, dem die Schatten dieses Schmetterlings noch anhaften. 

Offenbar haben Sparklin' Dawn ganz bewusst die Zaubertüte in Sachen Überraschung(en) zurückgehalten um den trügerischen Schein mittelmäßiger Bandklasse zu wahren, nur um dann dem Hörer die Überraschungsmomente um die Ohren zu hauen(?!), denn auch zu Beginn von "I Should" (Track 4; Anspieltip II) klappt die Kinnlade in Richtung Erde und man staunt über die Psychobilly-Rotztöne von Frontfrau Beccy, während ihre Kollegen ordentlich Bombastfeuer aufbauen. Vor allem Drummer Flo peitscht das Tempo gut voran, um dann (ab Songmitte in etwa) Erinnerungen an ganz frühe Within Temptation Werke (zu "Enter" Zeiten) oder vielleicht sind das auch eher leichte Evanescence Funken, die hier die Eisen schlagen...? Fakt ist, dass die nächste Überraschung in Sachen Facettenbreite gelungen ist. Einen kleinen Kritikpunkt in Sachen Klangbild habe ich dann angehörs "Little Girl" (Track 5) aber leider doch. Während das Schlagzeug etwas zu weit vorn ist, treten die Gesänge einen Tick zu weit in den Hintergrund, dabei sollten gerade diese eben nicht auf dieser Ebene sein. Bezüglich des Songs selbst kann man nicht viel meckern, besser als die ersten beiden Songs, aber nicht besser als die eben beschriebenen, zumindest meinem subjektiven Empfinden nach. 

Der "Song For A Tear" (Track 6), der mit einem Gemisch aus Pop/ Rock antritt, schlägt zwar auch wieder Funken wie die Hufen eines Pferdes, wird aber leider etwas gedrückt, da auch hier diverse Details in Sachen Gesamtsound nicht dem Optimum zuspielen. Ich ärgere mich jedes Mal wieder, wenn ich einen guten Song höre und dieser durch solche Gegebenheiten ausgebremst wird. Dann doch lieber balladesk wie im pianogetragenen "Dead Dreams" (Track 7; Anspieltip III), bei dem Jessica Emminghaus via Violine zusätzlich Feeling verleiht. Seltsamerweise kommt das Soundbild hier deutlich besser rüber. Besonders im letzten Songviertel lassen Sparklin' Dawn ihre Musik auf dermaßen anmutige Weise mit den Emotionen verschmelzen, dass man eine Idee vom Potential dieser Band bekommt. Klasse! Zum rockigen Abschluss gibt es mit "Human Error" (Track 8) den Lichtschalter serviert. Leider klingt der Gitarrensound hier zu roh, schroff, ohne den Druck, den er haben können sollte, um ordentlich Groove aufkommen zu lassen. Das Songarrangement ist von der Grundidee her alles andere als schlecht, im Gegenteil, die Vision dessen kann man erahnen, aber auch hier wird leider zu viel Luft aus den Reifen gelassen, die dem Groovedrive zugespielt hätten. Verdammt schade! 

Liebe Band Sparklin' Dawn tut Euch selbst, Euren Fans und Euren Hörern einen zuträglichen, grossen Gefallen und lasst dieses Album von einem Profi neu abmischen und finalmastern, alles andere wäre gnadenlose Verschwendung von Potential, Zeit und Material. Die Punkte vergebe ich mit viel, viel Wohlwollen aus dem Verstehen Eurer Vision dessen heraus, was da durchblitzt. ;-)

 

6,65/ 10 Schafe Schüsse

(Eigenproduktion 2.014)

http://www.sparklindawn.de/ 

https://www.facebook.com/SparklinDawn

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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