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POWERFLO "Powerflo"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2017

Label: 

Genre(s): 

Fans/Freunde von Biohazard und Cypress Hill aufgepasst, denn hier kommt ein verdammt starkes Bandprojekt, das beide Fanlager erneut zusammenführen dürfte. Zwar sind es vor allem Senen "Sen Dog" Reyes  (*Cypress Hill; SX-10 u. a.) und Billy Graziadei (*Biohazard; Roadrunner United; Blodd For Bood u. a.), die hier die namentlichen Zugpferde von Powerflo sind, jedoch sind auch Roy Lozano (*Downset), Fernandoi Schaefer (*Worst; Schaefer soll mittlerweile bereits wieder ausgestiegen sein), sowie der Belgier Christian Olde Wolbers (*ex-Fear Factory; Beowülf) als Musiker mindestens auf Augen-/Ohrenhöhe der beiden "Interesting-Catcher". 

Was da stilistisch bei rumkommen kann, kann man bereits erahnen, wenn man schon allein die Styles im inneren Ohr hat, die die jeweiligen Mucker schon gezockt haben bzw. dies noch immer tun. Der Grund, warum es so lange dauerte bis ich mich im Finalgang dieser ersten Powerflo Full Length widmen konnte, liegt privaten-, schwieriger gelagerten Wegen (über Monate hinweg) zugrunde, doch was man lange hört, das... ;-)

Mit "My M.O." (Track 1; Anspieltip I) geht es direkt in Richtung Crossover mit Hardcore-Riff Einflüssen los. Was zu Beginn an beste Biohazard Tage erinnert, verselbstständigt sich zu einem musikalischen Schmelzitiegelgenuss zwischen Biohazard, Stuck Mojo, Rage Against The Machine und der gewichtig dominierenden Powerflow Eigenmarke. Ein verdammt starker Einstieg, deren Basics mit '90er Jahre Attributen bespickt ebene jene postwendend wachruft. Ebenso stark wächst "Resistance" (Track 2) zu einer nachdenklichen, catchy Nummer an, die auch Suicidal Tendencies Einflüsse im Futter trägt, während der Bandname absolutes Programm ist. Wer Compilations wie z. B. "Judgement Night" mochte, kann bei diesem Album blind zugreifen. Natürlich von der Produktion her zeitgemäß fett in der Wall of Sound, dank Josh Lynch (Produzent), Jay Bamgardner (Mix) und Maor Applebaum (Mastering). 

Jedes Riff bildet im Fluss der Melodylines die Fugen im Gemäuer dieses Crossover Olymps, in dessen Innern auch monster-catchy Hip Hop Parts ala Cypress Hills erlaubt sind - "Where I Stay" (Track 3; Anspieltip II). Wer glaubt es geht nicht noch catchier, der/die wird direkt aus dem Stand in den Über-Singalong-Hit "Crushing That" (Track 4; Anspieltip III) eingewickelt und stilecht verschnürt. Welche/-r DJ/DJane dieses Ding nicht spielt, sollte noch mal 'ne Runde um den Block drehen und dieses Album in Dauerschleife verordnet kriegen - es wäre ein klarer Fall von "Unterlassungssünde", sprich just an undone Fail (Fault). 

Der Fluss, der hier die Ketten glühen lässt, bleibt auch dank "Less Than A Human" (Track 5) auf Lavatemperatur. Es scheint ganz so als hätten diese Jungs eine ganze Kiste voller catchy Stuff mal eben aus irgendeinem Keller gezerrt und entstaubt, denn auch "The Grind" (Track 6; Anspieltip IV) empfiehtlt sich selbsttönend fett sämtlichen Clubfloors. Man wartet fast ein wenig darauf, dass Zack de la Rocha (*Rage Against The Machine) zu Ohren kommt. Zuletzt habe ich solch' hohe Groovedichte von Stuck Mojo vernommen, die ihre RATM Vorbilder nie verleugnet haben. Jedoch soll das nicht gleichbedeutend heißen, dass Powerflo hier munter auf RATM Kopie machen würden, dazu steckt viel zu viel Musikgeschichte im Rückgrat der beteiligten Mucker. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Stück wie z. B. "Victim Of Circumstance" (Track 7; Anspieltip V) eher wie 'ne lupenreine Biohazard Nummer tönt. Das ist zwar kein Jammern, aber absolut hohes Niveau! 

Die Hooks scheinen den Powerflo Guys nur so von Saiten, Fellen und Mics zu tropfen - just "Made It This Way" (Track 8; Anspieltip VI). Es ist nicht gelogen, dass beinahe jedes Stück auf diesem Album ein Fest für die Ohren ist. Fett, fett, fett - "Finish The Game" (Track 9). Umso mehr bedaure ich so lange für diese Review gebraucht zu haben, doch besser spät als nie. Selbst mit dem Abstand von Monaten weiß sich dieses Album mit breiter Brust zu behaupten/weiterzuempfehlen. Regelrecht schade, dass es langsam in Richtung Finaleinlauf geht - das jedoch nicht ohne noch ein einmal mit dezenterer Instrumentierung bzgl. mancher Parts zum Korbeinlocher (im Sinne von Basketball) auszuholen und das Qualitätslevel auch via "Up And Out Of Me" (Track 10) auf mega High Level zu halten. Wer diesen groovy Riffs, diesen hooky Powerflows nicht erliegt, der/die muss bereits auf dem Styx fahren. In ähnlichen Fahrtwassern geht es konstant stark catchy mit "Start A War" (Track 11) über die Ziellinie und lässt sogar verdammt starke Gitarrensolispitzen hören. Ein Album, das fortan für jede/-n Hardcore/Crossover Fan als unverzichtbar gelten muss.

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/10 Schafe Schüsse

 

(Caroline Records/New Damage Records 2.017)

https://www.facebook.com/powerflo

Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

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