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MONOSHOQUE "Gezeiten"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2015

Label: 

Genre(s): 

"Monoshoque will wissen, was man fühlt." heisst es im Infoblatt zur Band und hier dem hier vorliegenden, ersten Full Length Album "Gezeiten". Nachdem man 2.012 die EP "Gegen die Zeit" in Eigenregie veröffentlicht hat, die von Markus Born (u. a. Söhne Mannheims) und Kurt Ebelhäuser (Blackmail) produziert wurde, nahm sich auch Wolfgang Stach (Jupiter Jones, Clueso, Mando Diao) dieser Band aus der Eifel an. Monoshoque spielten dazu noch Supportshows für Jupiter Jones, sowie beim Rock Am Ring (2.012) und haben nebst professionellem Management mittlerweile auch eine Plattenfirma im Rücken, was alles zusammen Folgen des Gewinns des Rockbuster Förderpreis 2.011 (Rheinland-Pfalz) sind. 

Besser kann es wohl kaum für eine Band laufen?! 'Ne Menge Holz an Infos im Vorfeld unter denen aber sowohl im Infosheet, als auch auf deren (Haupt-)Websites (Bandwebsite; Facebook) die Datierung in Sachen Bandgründung fehlt, was allein für die Historie interessant gewesen wäre, doch sei es drum, daran soll es nicht scheitern sich ein eigenes Bild von deren Alternativem/ Elektro/ Donnerwetter Popgewitter (O-Töne) zu machen.

Mit dem Albumtitelstück "Gezeiten" (Track 1) geht es knackig frisch trio-phierend los und hört sich vor allem auf den ersten Hör nach Radiopop Mucke an, die irgendwo zwischen Juli, Silbermond, Sportfreunde Stiller, vielleicht aber auch Jennifer Rostock und Intersphere liegt? Aber es ist noch zu früh ein wirkliches Bild zu malen, man befindet sich gerade beim ersten Pinselstrich quasi. Die Produktion geht in Ordnung, mir fehlt lediglich etwas durchschlagendes, catch-iges im Sound, sprich ein Bass der in die Magengrube geht, etwas raue See inmitten dieser "Gezeiten", denn auch "Für die Guten" (Track 2) ist man zwar textlich gut aufgestellt und meint es ebenso gut, aber eben etwas zu gewöhnlich auf weiter Flur der Musikwelt. 

Zwar geht "Volle Kraft voraus" (Track 3) deutlich softer zu, bringt aber mehr Aufmerksamkeit ein, zumal hier mehr Meer spürbar wird und man sich in den Text fallen lassen kann. Thematisch zieht sich das Schlagwort "Veränderung" bislang durch die ersten Songs. "Adler im Wind" (Track 4) werden geschickt und geben sich mit ihren Flügelschlägen echt Mühe mitzureißen, was vor allem im Refrainteil recht gut funktioniert, zumindest für's Erste. Immer wieder erinnert mich der Gesang an eine Band auf deren Namen ich partout nicht kommen will... immer wieder denke ich hinten drin aber auch David Bowie, warum auch immer?! Mittlerweile ist der Adler gelandet und "Straßen brennen" (Track 5; Anspieltip I) lässt mehr Fluss zu. Ein bisschen was von Livefeeling hat es, zumal man das Gefühl hat, dass Monoshoque mit jedem Song einen kleinen Schritt näherkommen, was auch "Zu zweit meilenweit" (Track 6; Anspieltip II) als Sofortzünder bereits beim Erstdurchlauf zu untermauern weiß.

Was der Gesang an Wiedererkennungswert als Chance/ Stärke bietet, kann stellenweise leider auch Gefahr laufen der Monotonie zuzufallen, zumal man ab und an das Gefühl hat den Song auf diesem Album (zumindest wenn man den Text ausblendet) schon einmal gehört zu haben - "Alles im roten Bereich" (Track 7). Gut, dass "Die Gedanken sind frei" (Track 8; Anspieltip III) das abtrünnig- treibende Boot per Sofortzündung zurückholt und sogar eine gewisse Tanzbarkeit für die Clubs mitbringt. Vermutlich geht der Rockfaktor bei Monoshoque Konzerten tendenziell nach oben, so dass gerade dieser Song ein Highlight bleiben dürfte. 

Rein instrumental geht es auf Kopfkinokurs mit "Sendepause" (Track 9), was zu "Hör niemals auf" (Track 10; Anspieltip IV) führt und das Bild rund um Monoshoque mit verträumten Farben ausmalt, vor allem aber die Stärken dieses Trios deutlicher durchkommen lässt. Genauso wie "Die Gedanken sind frei" hat auch "Hör niemals auf" Singlequalitäten. Zwar würde ich "Irgendwann" (Track 11) nicht zwingend als schwächeren Song umschreiben, aber doch etwas ruhiger und nachdenklicher stimmend. Der "Raketenmann" (Track 12; Anspieltip V) führt die Gezeitenreise ins Finale zu neuen Horizonten, die neue Blickwinkel auf Momente erlauben, die auf immer tief in einem eingebrannt sind. 

Monoshoque brauchen ein paar Anläufe und kriegen einen beim Erstdurchlauf definitiv erst mit der zweiten Albumhälfte, aber dann auch immer mehr. Kein einfaches Album, zumal etwas mehr Vulkanausbruch inmitten dieser Gezeiten nicht schlecht getan hätte. 

 

7,25/ 10 Schafe Schüsse

(Flix Records/ Acuity.Music/ Let it Burn Records 2.015)

http://www.monoshoque.de/ 

https://www.facebook.com/monoshoque/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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