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JANET GARDNER "Janet Gardner"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

08-2017

Label: 

Genre(s): 

Der Name der junggebliebenen Mittfünzigerin Janet Gardner dürfte vor allem den Heavy Metal Old School Maniacs etwas sagen, die sie von ihrer Hauptband Vixen kennen dürften. Für ganze drei Alben (*ab "Vixen", 1.988 bis "Tangerine", 1.998) und das Compilation Album "Full Throttle" (*1.999) steht der Name in den Reihen der erfolgreichen amerikanischen Hard Rock/Metal Band. Freilich, denkt man bei der Band Vixen unweigerlich auch an Namen wie Kim La Chance, die allerdings auf den offiziellen Websites kaum nennenswerte Erwähnung findet, doch darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Gardner's langer Weg mit Vixen begann im Jahr 1.983 und zieht sich (inkl. Ins + Offs) bis heute durch ihr musikalisches Lebenswerk. Offenbar möchte die gestande Musikerin nun auch auf Solopfaden ihr Glück suchen, bzw. sucht sie vermutlich neue Herausforderungen, die fern vom Vixen Stilkorsett liegen. Mit dem bald erscheinendem Solodebüt, das von ihrem Ehemann produziert wurde, setzt Janet Gardner die Zeichen eines neuen Kapitels in ihre Vita. An ihrer Seite ist Gitarrist und Songwriter Justin James, der bereits bei Staind, Collective Soul und Tyketto Spuren hinterlassen hat. Dennoch alles andere als leicht, wenn man über 1 Million Alben als Sängerin und Rhythmus-Gitarristin mit der Hauptband verkauft hat. Und doch mag der Reiz vielleicht genau darin liegen?

Was mit "Rat Hole" (Track 1; Anspieltip I) in fett-moderner Produktion direkt catchy abfährt, kann man zwar stimmtlich logischerweise mit Vixen vergleichen (was ja in der Natur der Sache liegt), wird aber bei den meisten Fans mit Sicherheit als "moderner" bezeichnet werden, was jedoch die Musik selbst nicht schmälert - ganz im Gegenteil, da geht ordentlich was. Die hohe Eingängigkeit des Openers dürfte vor allem die DJs/DJanes und Radiostationen freuen. Was hierbei direkt beim Erstdurchlauf auffällt, ist der Bombastsound, vor allem was das Schlagzeug betrifft, da kommt 'ne amtliche Druckwelle rum. Der Sound bleibt (fast logisch) bei "Hippycrite" (Track 2) genauso konstant, vom Arrangement geht es weiterhin mit Drive zur Sache. Vor allem die Gitarrenarbeit (Soli; von Justin James vermutlich) steht hier mehr im Fokus. Stellenweise kommt die Vergleichsbrücke zu Exilia auf, vor allem bei "If You Want Me" (Track 3), was aber nicht konstant der Fall ist, zumal hier auch die Ursprünge in Sachen Songwriting klare Rück-Verweise auf manche '80er Jahre Rocksongperlen mitschwingen. Auf den letzten Metern wird es sogar semi-balladesk wie in den '80ern. Ähnlich balladesk setzt Janet Gardner ihr Album mit "Candle" (Track 4) fort, baut dabei allerdings 'nen Bombastchorus ein, der sich in dieses eher Pop-Rock zugeneigte Stück bestens einfügt. Eine gar nicht so unlogische Folge von "Candle" sind die Erinnerungen an so manche Love-Schnulzenballade der Mitt-/End-'80er Jahre, was damals vor allem bei dem GlamRock/Metal Bands schwer angesagt war. Wer es also etwas Old School/Retro mag, der/die darf hier mal extra einchecken.

Gut, dass "Your Problem Now" (Track 5; Anspieltip II) per sexy Bassline und schön rockigem Riffing (mit Metal Auslage) wieder mehr Härte mitbringt, wenngleich Janet Gardner weiterhin auf hohe Eingängigkeit setzt und damit auch wirklich gut fährt. Alle Freunde der Hard 'n' Heavy Schnittmenge dürften hierbei in bangfreudige Begeisterung verfallen. Da geht es bei "Let It Be Over" (Track 6) schon deutlich anders zu. Was rein musikalisch (vor allem von den Gesangsparts) zunächst leicht experimental rüberkommt, mündet erneut in starken Soli und hoher Catchiness. Das Songwriter-Duo Gardner/James funktioniert also nahezu perfekt. Vor allem aber wenn die Mucke pulsiert wie ein Herz und von mitreißenden Gelegenheitsriffs umrahmt wird, kann man sich dem kaum entziehen - "Lost" (Track 7; Anspieltip III). Ich staune immer wieder über das hohe Qualitätslevel in Sachen Arrangements, Songwriting und vor allem der Lockerheit, die dabei mitfließt. 

Selbst unvorhersehbare Marilyn Manson Nähe, die "The Grind" (Track 8) mal eben düster-dämonisch ausspuckt, erweitert den Überraschungseffekt (vor allem bei den Erstdurchläufen) nur noch mehr. Erwartet einfach das nicht zu Erwartende, denn auch Songwriter Balladen gibt es mitgeliefert - "Best Friend" (Track 9). Zwar bleibt bei mir persönlich die Gänsehaut aus, das dürfte allerdings bei vielen da draußen anders sein, bevor "The Good Or The Bye" (Track 10) dieses nicht ganz 40 minütige Album noch einmal mit catchy Rock überzieht und Lust auf mehr macht. 

Mit diesem Solodebüt hat Janet Gardner echt amtlich abgeliefert. Ein wirklich saustarkes Hard Rock/Rock/Pop (teils auch leicht Heavy Metal-lisches) Album. 

V.Ö.: 18.08.

 

9,5/10 Schafe Schüsse

(Pavement Music 2.017)

https://vixenofficial.com/

https://www.youtube.com/channel/UCeMGZdp2jDWX8iRJa9tsOOw

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

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