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HATEFUL, Soundtrack For A Sinner

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

08-2013

Label: 

Genre(s): 

Seltsamerweise zieht sich die Informationsarmut durch die Infosheets von Rebellion Records, seitdem ich ab und zu Releases aus deren Hause erhalte. Letztlich kann ich zwar damit leben, aber die jeweils betreffende Band lässt so etwas ein wenig alt aussehen bzw. nimmt dem Gesamtbild deutliches Gewicht. Das sei als konstruktive Kritik mal mit Nachdruck an Rebellion Records adressiert!

Um aber nicht gänzliche Infoarmut walten zu lassen, konnte ich zumindest die notdürftigsten Infos zur Band Hateful auf deren Websites zusammenkratzen. Hateful kommen aus den Tiefen der grössten Stadt Schottlands, aus Glasgow und sind somit neben Wattie Buchan (The Exploited) das mir bislang einzig spontan bekannte Beispiel Schottlands in Sachen Punk-iger Klänge. Der andere Hard Fact an Info ist, dass Hateful ein rein männliches Quartett sind. Soviel zu den zugegeben arg dünnen Basisinfos. Am Ende muss es aber wie immer die Mucke selbst hergeben.

Und diese beginnt direkt via a capella Singalong beim Opener "Soundtrack For A Sinner (Part 1 & 2)" (Track 1), der direkten Drives locker-rockend reingeht und handwerklich, sowie tönend guten Punk Rock mitbringt. Mir will die Stimme von Gitarrist und Sänger Alex immer wieder bekannt vorkommen, aber mir will die Band, an die mich seine Stimme erinnert einfach nicht ins Licht springen, wie sehr ich auch grübelte. Sicher komme ich wieder erst auf den Namen, wenn diese Review bereits gepostet ist?! "Distraction" (Track 2) rockt flüssig weiter durch und ebnet die Basis für den ersten hervorstechenden Hinhörer "Nice Day For A Mischief" (Track 3; Anspieltip I) bei dem mir vor allem die abwechslungsreichen Arrangements echt gut gefallen, nebst den melodischen (Gesangs)Parts. Ich für meinen Geschmack kann Lieder mit solchem Feeling nur der Gute Laune Ecke zuschreiben, wenngleich man Hateful dieses notwendige Quentchen Dirtiness definitiv auch nicht absprechen kann, was das schön old school-ige "Giving The Game Away" (Track 4) im Anschluss fett unterstreicht. Bislang ein guter Soundtrack für nette Bierabende mit Freunden und Froinden. ;-) 

Es läuft lockerleicht in den Raum, lediglich so ein richtiger Direktzünder will bislang fehlen, was auch der sympathische Song "Take What You Get" (Track 5) nicht zu ändern weiss. Live sind Hateful mit grosser Sicherheit eine sichere Bank, soviel kann man ohne Zweifel angehörs dieses Albums vorwegnehmen, allerdings zocken diese Jungs nichts, was man nicht schon mal woanders gehört hätte, wenngleich erste Reggae/ Ska Anteile am Ende von "Never Enough" (Track 6) auch neue Elemente auffahren. Da kommt "Cool Impossible" (Track 7; Anspieltip II) als Retter in der Not und bewahrt dieses Album davor in der Mittelschicht guter Bands unterzugehen. Besonders das punktgenaue Timing in den Break-Parts setzt diesem Song das I-Tüpfelchen auf. Rein musikalisch läuft es bislang ganz klar im Punk/ Oi! Punk Genre rund, trotz diverser gut eingeflochtener old school Rock Einflüsse. Umso besser dass Hateful nicht wieder in schwächere Momente zurückfallen und auch mit "Push" (Track 8) den Lauf halten. 

In gewisser Weise fühle ich mich (vom Gesang abgesehen) ein wenig an Stiff Little Fingers erinnert, die man fast schon als Einfluss unterstellen könnte. Allerdings kann dies nur so gemeint sein, dass der Sound natürlich old school klingt, aber eben ins Erscheinungsjahr 2.013 geholt wurde und somit auch Neuzeiteinflüsse vernehmbar sind. Da darf es auch mal etwas "braver" zugehen - "The Naked And The Dead" (Track 9). "The Wall" (Track 10) hingegen versucht dann das Tempo wieder in Richtung Pogo zu ziehen, was zu grossen Anteilen auch zu gelingen weiss, aber trotzdem irgend etwas schuldig bleibt. Deutlich aus dem Albumkontext sticht allerdings "Heart Attack" (Track 11; Anspieltip III) hervor, das anfangs tatsächlich in Balladenregionen atmet, um etwas später doch noch mit Emotionen rauszurocken, was sich noch mal wiederholt. Anders als es das Infosheet Glauben machen will, endet dieses Album mit der Bandhymne "Hateful" (Track 12), was den Geschmack von einem "okay-es Album" hinterlässt, trotz vieler guter Ideen. Für die Sammler sei angemerkt, dass die CD Version dieses Albums auf 300 Exemplare limitiert ist, während es parallel dazu auch die Vinylversion auf 500 Stück limitierte zu erwerben gibt.

 

6,65/ 10 Schafe Schüsse

(Rebellion Records 2.013)

http://www.hateful.eu/

https://www.facebook.com/pages/Hateful/183321285020203?sk=timeline

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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