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FIGHTBALL, Thèâtre Fatal

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2015

Label: 

Genre(s): 

"One of Berlin's finest Punk Rock Bands" melden sich nach gut 3 Jahren Veröffentlichungsstille mit ihrem neuen Full Length Album "Théâtre Fatal" nach zwei Besetzungswechseln an der Gitarre (Tmi; 2.012) und an den Drums (Jens; 2.013) zurück. Wenn man etwas dieser eigentlich recht gewöhnlichen Info entnehmen kann, dann vielleicht, dass Fightball nach 9 Jahren Bestand noch lange nicht gewillt sind das Handtuch zu werfen. Im Gegenteil, es geht mit frischem Wind in den Segeln auf zu neuen Bühnen. Allein schon die Namen der an diesem Album Beteiligten liest sich amtlich. Nicht nur Produzent Tom Schwoll (u. a.: Jingo De Lunch, Die Skeptiker, Extrabreit), sondern auch der Mix von Philipp Hoppen (u. a.: Kraftklub, Turbostaat, Deichkind) und das Mastering von Robin Schmidt (u. a.: Gaslight Anthem, Beatsteaks) haben diesem fataltheatralen Werk einen eigenen Schliff verliehen, doch nähern wir uns mal den Einzeltracks. 

Mit "Thèâtre" (Track 1) geht es kraftvoll dynamisch Punk rockend mit ausgewogenem, satten Sound los in die Fataltheaterrunde. Leichtverdauliche, melodische Vocallines peppen das Ganze, während "Voices" (Track 2) etwas mehr Zug in die Pop Punk Ecke mit leichten Rockabilly Einflüssen hören lässt. Vor dem inneren Auge verleiht der imaginäre Elvis stellenweise mit dem ihm eigenen Hüftschwung alten s/w Bildern eine Extradosis Farbe. Nicht übel, wenn auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn man im Infosheet etwas von "Streetpunk" gelesen hat. ;-) Gut, wenn eine Band in keine Stilschublade passt, wenngleich auch beim folgenden "Desert Ship" (Track 3; Anspieltip I) die Pop Punk Melodien nicht gänzlich verschwinden, gesellt sich zumindest schon mehr Ausbruch/ Dreck hinzu, was z. B. vom Drumstil her ein wenig an die Foo Fighters denken lässt. Von "Dreams & Hopes" (Track 4; Anspieltip II) erzählen Fightball anno 2.015 mit Sätzen wie "Things we said today, I never will betray, the more you turn away" mit catchy Ohreneinfahrt. Ja, doch. Das hat etwas von mehr.

Mit "Black Out" (Track 5; Anspieltip III) fahren Fightball den ehemaligen Jingo De Lunch (* bis 2.007) Gitarristen Joseph "Sepp" Ehrensberger als Gast ins Wohnzimmer bzw. auf die Clubtanzflächen, denn auf letztgenannten dürfte sich dieser Song als dauerhafter Beschallungsgast bestens machen. War "Black Out" noch ein relativ sicherer Tanzflächenfüller, geht "Still Here" (Track 6) wieder etwas mehr auf Abstand zur sicheren Nummer. Zwar ist "Still Here" ganz sicher keine(!) Nullnummer, aber es ist definitiv sperriger ausgelegt. Ähnlich geht es mir auch immer wieder mit "Get Back" (Track 7), trotz des starken Refrains. "The Fall" (Track 8) gibt sich da schon mehr Mühe zurück zu den Stärken dieses Albums zu finden, ob das aber am klasse Gitarrensoli und dem erneuten Gasteinsatz von Joseph "Sepp" Ehrensberger liegt, vermag ich nicht zu sagen. 

Joseph "Sepp" Ehrensberger bleibt auch bei dem leicht an Billy Idol erinnernden "Behind The Scenes" (Track 9) hörbar erhalten. Auch hier klingen Fightball runder/ eingängiger, was meine eben zwischen den Zeilen gestellte Frage fast ein wenig beantwortet. (ohne Fightball Unrecht tun zu wollen!) Somit brauche ich auch nicht beim folgenden "Cheapskate" (Track 10; Anspieltip IV) von Ehrenrettung o. ä. sprechen, denn Fightball können es, wie man weiß bzw. hört. Zwischen Iggy Pop/ The Stooges und Juliette Lewis'schem Punk Rock passen sich Fightball butterweich in die Schnittmenge ein und untermauern, dass mit ihnen zu rechnen ist. Auch "So What" (Track 11; [übrigens KEIN Metallica Cover!]) bleibt diesem Drive treu und lässt sich als längster Song auf diesem Album bestens an. Überraschenderweise sogar mit Trompetentönen, die ungewöhnlich gut passen. Mit "L.O.B.S.T.E.R." (Track 12) wird es stilistisch zum Schluss noch einmal ganz anders. Nahezu lupenreiner Crossover, der stark an die frühen H-Blockx Jahre erinnert. Davon hätte dieses Album stilistisch gern mehr haben dürfen, aber das ist natürlich ein subjektiver Wunsch. ;-)

 

7,65/ 10 Schafe Schüsse

(Ring Of Fire/ Broken Silence 2.015)

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Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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