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DIGITAL DOOMZDAY "Breed 'Em And Weep"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

11-2015

Label: 

Genre(s): 

Kuttenträger, Metalheads, aber auch Crossoverfans dürfen sich gerade doppelt freuen, nicht nur, dass sie anno 2.015 ein (hörbares) Geschenk der besonderen Art noch vor dem Tannenbaum nach Hause bekommen, nein, es wird sogar auch noch denkbar einfach passend zum Bandnamen in Digitalform online serviert. Einfach mal die Links der Bands durchgehen und Glück haben, dass es noch als Onlinestream zum Hören abrufbar ist, bevor man am 21.11. 2.015 offiziell veröffentlicht, dann kann man das Album auch downloaden.

Digital Doomsday vereinen Mitglieder von Into Eternity (Troy Bleich; Bass & Vocals), Cryptopsy (Flo Mounier; Drums & Percussion) und Third Ion (Justin Bender; Gitarre & Vocals). Obendrauf gibt "Saint I Ain't" Rap & Death Vocals obendrauf. Rap Death... klingt doch schon abgefahren oder? Für alle Rap/ Hip Hop Phobiker kann ich allerdings vorwegnehmen, dass es sich schlimmer anhört als es tatsächlich ausfällt. Wagt einfach mal den Blick über den stilistischen Tellerrand, es schadet nicht, sagen zumindest Arzt und Apotheker. ;-)

Gegründet haben sich Digital Doomsday übrigens schon vor einer ganzen Weile, allerdings findet man bislang nirgends eine offizielle Angabe der selbsternannten "Grind-Rhyme Kings". Mit an Bord (wie erwähnt) Flo Mounier, der ein echter Weltausnahmedrummer ist und der meines Erachtens in einem Satz mit Namen wie: Nico McBrain (Iron Maiden), John "Bonzo" Bonham (Led Zeppelin), Dave Lombardo (ex- Slayer), John Tardy (Obituary), Scott Travis (Judas Priest), Phil "Philty Animal Taylor [R.I.P.] (ex- Motörhead), Mikkey Dee (ebenfalls Motörhead) oder auch Max "Mad Max" Kolesne (Krisiun) genannt gehört. 

Oder um anders auf den Punkt zu zimmern ist das Schlagzeugspiel immer der Herzschlag eines Songs, einer Band, das darüber entscheidet ob etwas funktioniert oder nicht. Vor allem bei Konzerten hält der Drummer den Drive/ Groove am Laufen, zumindest bestenfalls. 

Doch genug dazu, steigen wir ein und checken dieses Debütwerk von Digital Doomzday direkten Weges. Mit "Underworld Famous" (Track 1) gibt es den vorerst im Marschtakt gehalten Einstieg, was nach anderthalb Minuten bereits schön im Crossover der härteren Gangart ankommt und Grooveschübe lockerleicht ins Ohr schiebt. Selbst der bereits erwähnte Rapgesang passt sich bestens ein. Auf den ersten Hör hin, hätten Digital Doomzday klasse in die frühen '90er Jahre gepasst als die Crossoverwelle einige starke Bands mitbrachte. Allerdings möchte ich damit nicht(!) sagen, dass sie nicht ins Jahr 2.015 passen würden, ganz im Gegenteil, denn das Gemisch aus Death Metal, Rap/ Crossover hört sich fantastisch an! Das unterstreicht auch das folgende "Dark Waters" (Track 2; Anspieltip I), das eher im Midtempobereich liegt und die Rap Vocals etwas mehr im Zentrum dominieren lässt. Wer es schafft nicht mit dem Kopf mitzunicken oder mit dem Fuß mitzuwippen, muss völlig grooveresistent sein. ;-) Hier besteht übrigens Ohrwurmalarm! 

Etwas chaotischer geht es von den Vocals her in den Strophen von "It's The Rot That Counts" (Track 3) zu, das ein erstes traditionelles Gitarrensoli hören lässt. Zungenakrobatik pur, der sich waschechte Death/ Grind Parts untermischen und somit die Schublade offen lässt. Dass Digital Doomzday ordentlich Humor in den Backen haben, merkt man spätestens bei Songs wie "Burt Reynolds" (Track 4; Anspieltip II). Der schwierigste Track für "Full Metal Jackets" (= Metalheads) dürfte das fast lupenreine Rap/ Hip Hop Stück "Rule The World feat. Apathy" (Track 5) sein, das stark an Grössen wie Cypress Hill & Co erinnert. Ich pesönlich finde es gut, dass man nicht schon beim Debüt festfährt und auch kleine Spielereien wie zu Beginn von "Blunt Force Drama" (Track 6; Anspieltip III) einfach mal frei rauslaufen lässt. Dieser Song dürfte in den Clubs locker Rotationslaufstatus erreichen, zumal man sich vom Aufbau her zu grossen Teilen wirklich an die Bloodhound Gang erinnert fühlt. Abgefahren, inklusive Ohrwurmgarantie, trotz härter Blastparts. ;-)

Man wundert sich, dass "Laying In Leaves" (Track 7; Anspieltip IV) regelrecht ruhigere Töne anschlägt und sogar unter die Haut zu gehen weiß. Es legt eine Facette von Digital Doomzday offen mit der man so gar nicht rechnet. Saustarker Song! Mehr sei zu diesem Song nicht verraten, weil Ihr ihn ja bestenfalls selbst anchecken sollt. ;-) Nach dieser Stilerweiterung auf der Flucht vor Schubladen, gibt es mit "Satanic Panic" (Track 8) wieder Crossoverläufe geboten, die dieses Mal aber etwas "gewöhnlicher" ausfallen. Verständlich, denn man kann auch keine Hits am Fließband erwarten. Thematisch schwieriger, bzw. regelrecht aktuell bristant wird es mit dem Song "Jihad Me At Hello" (Track 9), das zwischen Humor und Ernsthaftigkeit Grenzen austestet und polarisieren dürfte. 

Zum Finale verweisen Digital Doomzday mit Humor gedanklich auf Slayer und bringen mit "Angel Of Death Watches Channel Zero" (Track 10; Anspieltip V) noch mal einen schönen Kopfabschrauber für alle Metalheads, der stilistisch aber auch gut durchgemischt ist.

Bei mir hat dieses Album hoch gepunktet. Ich kann dieses Album nur zum Must Have erklären, weil man es einfach haben muss!  

 

9,5/ 10 Schafe Schüsse

(Digital Doomsday 2.015)

https://www.facebook.com/digitaldoomzday/?fref=ts

http://digitaldoomzday.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

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