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BABY RAPTORS "Baby Raptors" [Deluxe Edition]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

02-2018

Label: 

Genre(s): 

Was flatterte mir da denn per Post zu? Recht ungewöhnlich, wenn man eine (Electronic) Dance Music Scheibe aus Amerika vor der Nase hat und sich zunächst erst einmal fragt, ob man für diese Art Musik überhaupt offen genug ist?
Ist man, schließlich haben mich in den letzten Jahre z. B. Paul Kalkbrenner, VAST, Paul van Dyk, Schiller songweise abgeholt und in innere Gedankenweltenkreise entführt. (das übrigens ganz ohne diverse Triphilfen etc. ;-) )
Baby Raptors scheint eine Art Soloprojekt von Tora Fisher zu sein, die mit Gesicht und Stimme Zentrum des Projektes ist. Allerdings ist auch Produzent und Komponist Party Supplies (*aka Justin Nealis) wichtige Feder im Getriebe. Rein optisch liegt das Image von Baby Raptors irgendwo zwischen Lady Gaga, Godzilla und dezenter World of Pop-Sexiness. Fast logisch dass auch hier wieder auf "Sex(y) Sells" gesetzt wird, schließlich nicht untypisch bei den diversen erfolgreichen Frauen von Madonna über Janet Jackson bis hin zu Rihanna, Miley Cyrus, Lady Gaga etc.. Ob man das nun clever oder eher "industrielle Masche" nennt, bleibt jedem/jeder selbst überlassen.

Mit "Strings" (Track 1) gibt es dann nach kurzem Vorcheck der knalligfarbenen Booklet Artworks den Einstieg in die Welt von Baby Raptors. Satte Bass-Beats führen zu radiokompatibler Pop Dance Music. Die Arrangements sind aufgeräumt clever inszene gesetzt, Tiefe jedoch in Sachen Lyrics fällt beim Opener zunächst nicht ab. Rein gesanglich kann Tori Fisher mehr und berührt mich beim folgenden "I Would Lose My Mind" (Track 2; Anspieltip II) definitiv um Längen mehr. Zwar noch immer eher im Pop/Dance Genre angesiedelt, dafür aber mit leicht balladesken Elementen. Da geht was und dürfte auch hierzulande seinen Weg in so manche Radio Playlist finden. Anhand des Albumsets dürfte "Lostboi" (Track 3) als Single bereits erkoren worden sein, was man beim Hören bereits nachvollziehen kann. Nicht untypische Zutaten, die catchy in Watte-Beats gepackt und in so mancher Bar/manchem Club wie z. B. dem Matrix (*in Berlin) zum dankbaren Warm Up Anheizer für so manche Partynacht avoncieren dürfte. Welche Version von dieser Deluxe Edition es dann letztendlich schafft, wird sich zeigen.

Das etwas skurrile (vom Text her) "I Am My Only Love" (Track 4) hält zwar die handwerkliche Qualität, weiß mich aber nicht so recht zu kriegen. Etwas belanglos. Mir fehlt hier etwas mehr Seele (auch musikalisch). Jedenfalls ging mir das bei den ersten Durchläufen so und brachte zumindest mit vermehrten Durchläufen den "hässliches Entlein"-Effekt mit. Ganz anders "Lift" (Track 5; Anspieltip II). Satter sexy Beat, der die Ohren direkt wachküsst und perfekt als Soundtrack zum angehenden Party Weekend passt. Da passt der Titel doppelt ins Bild, zumal das "You lift me up..." Baby Raptors bestens zu Gehör steht. Die kleinen Voice Effect Spielereien hat man bestens als Bridge eingebettet und nicht zuletzt dadurch einen butterweich ins Ohr gehenden Hit kreiert. Das folgende "Strangerz" (Track 6; Anspieltip III) kommt einem selbst als weitgehendem Non-Konsument von Dance Music/Pop leicht bekannt vor. Hier hat man sich ganz klar an den Grand Damen der Speerspitze von R'N'B/Dance Music/Pop Welt orientiert bzw. inspirieren lassen und tut es ihnen gar nicht so schlecht tönend nach. Die Frage ist just, ob Baby Raptors in deren Liga aus dem Stand vordringen kann oder nicht?

Mit "Lostboi (Remix)" (Track 7; Anspieltip IV) und "Strangerz (Remix)" (Track 8; Anspieltip V), die beide von NSFW in Form gebracht wurden, geht es noch etwas clubintensiver zu und damit ins Finale dieses Albums. Für meine Ohren klinge beide Remixe interessanter als die Originalsongs selbst. Das aber mag jede/-r für sich checken.
Interessanterweise hat sich es vereinzelt tatsächlich gelohnt Open Mind enough zu sein. Zumindest für Reisen oder beim Joggen könnte dieses Album tatsächlich vereinzelt den Soundtrack hergeben. Vom musikalischen Können her in diesem Metier/Genre auf jeden Fall ganz weit oben angesiedelt. Wer hätte das gedacht, dass ich je solche Art von Mucke mal gut finden könnte? Man lernt eben nie aus... ;-)

8,0/10 Schafe Schüsse
(Isotopia Records/Naxos DE/Heresey Records 2.018)

https://www.babyraptors.com/
https://www.facebook.com/babyraptors/

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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