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THE BABOON SHOW "The World Is Bigger Than You"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2016

Label: 

Genre(s): 

Allein schon der abgefahrene Bandname dieses schwedischen Vierers aus Stockholm ließ meine Neugier an deren Musik im Direktschwung nach oben schnellen als es hieß "es wird bemustert". Direkt mal laut Interesse bekundet und nun liegt das nun schon siebte(!) Album aus 13 Jahren Bandgeschichte zur Finalsubjektivbeschreibung vor mir. Der Finaldurchlauf wartet auf das Startsignal. Und ab dafür!

Schweden steht musikalisch für Qualität und zuweilen sogar für innovative Mucken mit Hitdichte. Ob ABBA seinerzeit oder auch hartgemörtelte Death Metal Kapellen (vor allem in den '90er Jahren), ob rotziger Punk/ Punk Rock mit nahezu englischer Atittude oder auch frostklirrender Black Metal der eigen(artig)en Sorte, in Schweden scheint musikalisch ordentlich Rotation vorzuherrschen.

Die ABBA Erwähnung kommt hier auch nicht von ungefähr, wie man beim Check des The Baboon Show Backkataloges sehen bzw. hören kann. 

Da dies' aber (zumindest musikalisch) meine Erstbegegnung mit The Baboon Show ist, kann ich nur spekulieren was auf dem Weg zu diesem Album an Erfahrengswerten mitgeflossen sein muss. 

Das Coverartwork jedenfalls hat irgendwie '70s/'80s Flair und scheint eine offene Liebeserklärung an Berlin zu sein?! Als Vorabfakt der regelrecht einzigartigen Tatsachen, die The Baboon Show betreffen, sei angemerkt, dass alle(!) vier Bandmitglieder Vocals beisteuern. Besetzungsmäßig hält man es wie bei ABBA, 50% männlich, 50% weiblich. Fair Play quasi. ;-) Ihr dürft also genauso gespannt sein wie ich es war, bevor ich die ersten Töne dieses Egokiller-Albums namens "The World Is Bigger Than You" hören konnte.  

Mit "Class War" (Track 1) starten The Baboon Show in schönem dirty Punk Sound durch, der mich zuerst leicht an ein Gemisch aus Dover (aus Spanien) und Civet erinnerte, allerdings mit etwas härterer Federung rüberkommt. Es geht es dennoch melodisch zu und lässt direkt den Bewegungsdrang durchkommen, während nach nur 1:47 Minute mit "I Will Go On" (Track 2) ein erster, klasse Singalong Zug in Richtung Zukunft abfährt. Thematisch passt da "Choose To Ignore" (Track 3) bestens in den Drive. Punkikone Terry Texas Bomb oder auch Punk Rock Queen Juliette Lewis hätten sicher ihre helle Freude an The Baboon Show, die mich bereits beim ersten Durchlauf direkt in der Tasche hatten. Für eine Punk Rock Band dieser Zeit wirklich beachtenswert, da ich dann doch etwas verwöhnt bin was gute Musik betrifft, vor allen in Sachen Punk. 

Das eher midtempo-läufige "Working All Night And Day" (Track 4; Anspieltip I) dürfte vor allem den Leuten unter Euch/Uns aus der Seele sprechen, die in der Tretmühle der Maloche stecken, bei der man das Gefühl hat kaum ein Leben ausserhalb des Jobs zu haben. Hymnenalarm! ;-) Zu Beginn von "My Myself And I" (Track 5) denke ich ganz kurz an Die Toten Hosen, was The Baboon Show direkt umdrehen und einen eigenen Sound zwischen Angelic Upstarts und Sham 69 kreieren, während Cecilia Boström's in Form von asphaltgetränkter Stimmfarbe, die hier ordentlich Rost unter den Nägeln hat, dem Stück das gewisse Etwas mitgibt. Aber auch die männlichen Vocals wissen butterweich ins Ohr zu gehen -"Dig On" (Track 6; Anspieltip II)- und rocken mal eben AC/DC angehauchte Gitarrenfunken nebenbei aus der Hüfte raus. Beeindruckend! Zumal dann auch noch in so dermaßen grundgelockerter Spielfreude.

Bereits jetzt ist "The World Is Bigger Than You" ein verdammt heisser Anwärter auf das Punk Rock Album des Jahres 2.016! Wer glaubt, dass es sich damit gegessen hat, der hat hier ein Minimalmenü erwartet, is nich! Denn mit "The Hermit" (Track 7; Anspieltip III) kommt heisser Shit in Form von ABBA/Saturday Night Fever beeinflusstem Pornobalkensound, den man so erst einmal eintüten muss. Man könnte jetzt freilich denken, dass dieser Ausflug in diese Gefilde hervorstechen würde, aber nein, im Endeffekt muss das irgendwie sogar so. Etwas leicht von diesem Ausfallschritt in die Experimentierfreuden beeinflusst, kommt das deutlich rotzrockigere "Take It Back" (Track 8) ums Eck. Dieses Mal tönen aber wirklich Dover auf den Saiten mit, ähnlich wie beim folgenden "Work Work Work" (Track 9; Anspieltip IV), das thematisch nah an "Working All Day And Night" rankommt. Da hat offenbar jemand wirklich die Schnauze vom Job voll?! :-)

Mit "Tonight" (Track 10; Anspieltip V) kommt sogar noch echtes Lydia Lynch Flair in Richtung des Albumfinales auf! Da stellt sich der Kamm von allein auf. :-) Allerdings deutlich moderner vom Sound her. Schon jetzt definitiv ein Album, das bei mir den Frühling 2.016 einläuten und umrahmen wird. Wenn man Ärger, Zweifel oder auch ggf. Wut auf positive Weise weghören möchte und dabei auf friedliche Weise einfach happy ist, dass man solch' starke Musik miterleben/hören darf, dann ist das Ziel (dieser Band) mehr als erreicht. Den Überhitschliesser "Lost You In A Second" (Track 11; Anspieltip VI) überlasse ich mit breitverseeltem, demütigen Freudenlächeln Euch Lesern!

Bombenalbum! Zündet so schnell wie eine Handgranate und macht Bock auf Happiness und authentischen Punk Rock Sound! BÄMM und KABUMM! Egokilleralbum, denn die Welt ist grösser als dein Ego!

V.Ö.: 11.03. 2.016

 

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/ 10 Schafe Schüsse

 

(Kidnap Music/Cargo Records/ Rookie Records 2.016)

http://thebaboonshow.com/

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Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

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