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'77, High Decibels

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

11-2011

Label: 

Genre(s): 

Dass sich in Spanien musikalisch auch einiges tut, belegen nicht nur kultige Metzelcombos wie Haemorrhage, sondern auch das seit mittlerweile 4 Jahren aktive Heavy Metal-besaitete Quartett '77, deren Name so schlicht wie einfach (vor allem zu merken) ist. Natürlich hat man hier und da mal von ihnen gelesen und sie wahrgenommen, aber erst kürzlich als sie beim Headbanger's Open Air spielten, bekam ich von ihnen selbst ihr momentan noch aktuelles Album gereicht, um mal anzuchecken, was die Metal Szene in Spanien so zu bieten hat?!

Und bereits mit den ersten Klängen des Albumtitelgebers- und zugleich Openers "High Decibels" (Track 1) wird unweigerlich klar, welche (australische) Band hier Pate stand, sowohl auf den Saiten, wie auch beim Gesang von Frontmann Armand Valeta. Allerdings wird hier rein stimmlich eher Bon Scott (R.I.P.) gehuldigt, als Brian Johnson. An und für sich werden die gebotenen Klänge Fans der Bon Scott-Ära sofort zu gefallen wissen, mich persönlich aber beschleicht der zu sehr AC/DC zugeneigte Stil, der (das muss man offen zugeben!) aber auf musikalisch-handwerklicher sehr, sehr hoher Präzisionsebene zelebriert wird - "(Gotta Go) Gotta Hit The Road" (Track 2), mit seltsamer Unentschiedenheit. Und das trotz der verdammt starken Soli von Gitarrist LG Valeta. Erst das midtemporierte "Are You Ready For Rock'N'Roll?" (Track 3) weiß etwas mehr Eigensinn zu verstreuen. Mit anderen Worten ist dieses Album ein schweres Stück Überzeugungsarbeit bei Typen wie mir, die einst den Weckruf von den Originalen selbst via Platte durch die Membranen geschmettert bekamen. Wie gesagt mit "schlecht" würde ich das Gehörte auch bei "Let`s Beat It Up" (Track 4) keinesfalls bezeichnen, eher verdammt nah am Original, aber eben dennoch mit dem Abstrich nicht das Original zu sein, woran sich die Geister sicher scheiden mögen. Musik und Originalität ist nun einmal ganz klar Gefühls-/ Geschmackssache. Dass man bei einem Titel wie "Backdoor Man" (Track 5) unweigerlich an einen grossartigen The Doors Song denkt, dürfte vor allem für Rockwurzelkenner nachvollziehbar sein. Allerdings handelt es sich hier nicht um eine Coverversion des Doors Klassikers. Erst bei "Gimme A Dollar" (Track 6; Anspieltip I) kommt auch andere Stilwürze mit ins Spiel, zumindest atmet hier stellenweise leichtes Südsstaaten-Rockflair mit und hebt den Drive auch merklich an. "This Girl Is On Fire" (Track 7) fällt dann eher in vorherige Strickmuster zurück, was '77 mit "Meltin' In A Spoon" (Track 8) wieder gutzumachen ersuchen, was teilweise auch recht gut gelingt, was aber einmal mehr der Verdienst der Soli von LG Valeta ist. Absolut alltagstauglich ist das stark herausstechende "Since You`ve Been Gone" (Track 9; Anspieltip II). Auch hier ist es keine Coverversion (Kelly Clarkson landete unter gleichem Titel einen weltweiten Hit). Ob am Schluss nun das "Promised Land" (Track 10) erreicht wird/ wurde, beantwortet sich am Besten Jede-/ r selbst. Ich diene als Review-Schreiber just mit subjektiven Gedanken und Empfindungen, die aber nicht selbstredend richtig sein müssen, im Gegenteil: bestenfalls sollen meine Worte anregen in betreffendes Werk selbst reinzuhören. Nur darum geht es. 

Ich für meinen Fall mag '77 eher als Liveband, denn als Studioband. Dennoch sind die Spanier handwerklich über jeden Zweifel erhaben!

6,75/ 10 Schafe Schüsse

(Listenable Records /Soulfood 2.011)

http://www.77rocks.com/

https://www.facebook.com/BigSmokerPig

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

Review No.: 

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