Neuen Kommentar hinzufügen

Bild des Benutzers DannyB

ROUGH SILK, The Good, The Bad & The Undead

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2012

Label: 

Genre(s): 

Neben Axel Rudi Pell, der Band um Matt Gonzo Roehr und eigenen musikalischen Solopfaden ist der Musikverrückte Instrumentenvirtuose Ferdy Doernberg bereits seit 1.989(!!!) und somit schon seit satten 24 Jahre mit Rough Silk unterwegs - un-fuckin´-glaublich! "The God, The Bad & The Undead" ist dabei das mittlerweile zehnte Release in deren Bandhistorie, was das Fundament an Grundinfos und Respekt ihnen gegenüber von Vornherein umso stabiler macht. 

Für mich persönlich sind Rough Silk nun auch anhand ihrer Mucke nicht mehr völliges Neuland, doch checkt die Jungs am Besten selbst mal an - es lohnt sich! Natürlich klingt Ferdy Doernberg`s Stimme immer(noch) nach ihm selbst, allerdings ist die musikalische Stilistik bei Rough Silk deutlich Metal-lastiger und zudem ziemlich fett produziert. Bereits beim Opener "Before the Pain (Intro)" (Track 1)  wartet man mit Blues-Elementen in modernem Gewand auf, wenngleich ich dieses Stück weniger als Song, sondern wie im Beititel zutreffend erwähnt, als "Intro" verstehe. Somit kann man sagen, dass der eigentliche Lauf mit der groovig-schnittigen Metalnummer "Who Needs An Enemy With A Friend Like You? (Loyalty)" (Track 2), die vor allem vom Groove und vom wechselstimmigen Fiesgesang (inklusive kontrastbietenden- zugleich aber unterstützenden Growls) lebt. Diese Gangart hätte ich so nicht erwartet. Ähnlich groovy geht es auch beim folgenden "Captain Nemo`s Legacy" (Track 3) zu, bei dem aber auch melodiöse Anteile (nebst schöner Flamenco-Funken via Gitarre) Abwechslung einbringen. Mir persönlich gefallen besonders die leicht experimentellen Effekte, die auf ihre Weise eine eigensinnige Atmosphäre kreieren. Regelrechter Speed/ Thrash Metal punktet mit voller Direktzündung (und das bereits beim ersten Durchlauf schon!) in Form von "Black Resurrection" (Track 4; Anspieltip I), bei dem mich der nahezu doomige Gitarrenteil an gute alte '90er Morgoth Zeiten und wenig später an Solitude Aeternus erinnert, will heissen hier steckt Stilvielfalt in der Wundertüte! Ich möchte nicht zuviel verraten, aber erwartet das Unerwartbare! Und genau das packen Rough Silk mit dezenten Akkordeonklängen unter zaghaft anspielte Gitarrensaiten und lassen einen genauer hinhören als "When Fist Meets Face" (Track 5) läuft. Man wartet auf eine Explosion in Sachen Attitude, stattdessen aber bleiben Rough Silk geschlossen chillig. Bei einem Albumtitelsong - "The Good, The Bad & The Undead" (Track 6) - hört man natürlich genauer hin... Nach einer seichten Briese Ghostrider Surf Guitar, die einen klitzekleinen Rockabilly Moment innehat, wird kurz darauf wieder mit Feuer und Biss gethrasht, um dann regelrecht nachdenkliche Töne zu einer Atmosphäre mit viel Raum verschmelzen zu lassen. Und kaum steht diese Atmosphäre halbwegs fest, rock-groove-moshen Rough Silk mit Zug nach vorn und damit alles in eine wieder unvorhersehbare Richtung. Das will erst mal verarbeitet werden. Jedenfalls ist der Song-/ Albumtitel Programm und bietet Gutes, Schlechtes (Böses) wie auch nicht Totzukriegendes. Wer`s lieber fast gänzlich ruhig mag, der/ die checke mal "It It All Ended Today" (Track 8) an, bei dem mich Ferdy Doernberg rein stimmlich wieder stark an Zimbl (R.I.P.) von The Bates erinnert. Unglaubliche Gitarrensoli ganz grossen Kino`s feuert Gitarrist Mike Mandel immer wieder raus, aber was ich bei "Only Living Objects Bleed" (Track 9; Anspieltip II) vernehme, ist mehr als nur ein Satz heißer Ohren! Welcher Metalhead da keinen Harten bekommt, dem ist nicht mehr zu helfen! "Past The Point Of No Return" (Track 10) hat zwar gute Momente, hat aber für meine Ohren stellenweise etwas too much inne und ist dadurch leider nicht allzu leicht zu verdauen. Mit "How Much Earth Does A Man Need?" (Track 11), das offiziell russisch betitelt ist, wird philosophisierend gerockt. Stimmlich fühle ich mich sogar leicht an den jungen Kreator-Mille erinnert. Die Kochtöpfe hinter der Schießbude jedenfalls werden ordentlich amtlich abgeklopft, während vor allem nach hinten raus erneut Mike Mandel seine Saiten dem ultimativen Hitzetest unterzieht. Man möchte Mike Mandel gedanklich in die Nähe von Kirk Hammett (Metallica), Dimebag Darell (R.I.P.; Pantera) oder auch Marty Friedman (ex-Megadeath) stellen. Es geht nun langsam auf Richtung Albumfinale zu und nachdem "My Next 40 Years" (Track 14) abgelaufen ist und ein echt vielschichtiges Album fast ein wenig wehmütig abrundet, gibt es obendrauf als Bonus den "Ballroom Boogie" (Track 15; Bonustrack), der offenbar dem Hamburger (ehemals Headbanger`s-) "Ballroom" gewidmet ist und mit klasse Rock`n Rollwurzeln punktet. Einziger Kritikpunkt an diesem Album sind die zu vollgepackten, leicht anstrengend-überfrachteten Artworks. Am Ende muss ich mir aber durchaus die berechtigte Frage gefallen lassen wie ich 10 Jahre eine solche Band verpennen konnte?! 

8,5/ 10 Schafe Schüsse

(Rebellion Records /New Music Distribution))

http://www.rough-silk.com/

https://www.facebook.com/pages/ROUGH-SILK-a-new-beginning-/113895261969844?fref=ts

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

Review No.: 

Tags: