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BOOM DOX "Dead Nation"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2021

Label: 

Genre(s): 

Hinter dem 2.017 vermutlich in Griechenland angestammten Projekt Boom Dox steht zwar eine vierköpfige Band, hauptsächlich sind es jedoch Nickal (git.; *ex- Overgarven; Wild Souls) und der aus der Hip Hop Szene stammende DJ AK47 a.k.a. Mr. Sharp (voc.), die lt. Beiinfo endlos viele Nächte gejammt und getrunken haben, um zusammen mit den hinzu-rekrutierten Dino George (dr.; *Nightrage) und Dr.V (bass) ihre Debütscheibe auszuformen. Stilistisch gesehen haben sich diese Jungs den zeitlos mächtigen Riffs von Body Count, Slayer, Pantera, Rage Against The Machine und Public Enemy verschrieben und sehen sich im Rap Metal zu Hause, was dank der eher überschaubaren Bands dieses Genres durchaus Sinn macht und begrüßenswert ist. Für die Produktion haben Boom Dox sich mit dem Grammy Gewinner Vincent Price (*u. a. Body Count, Steel Prophet - NICHT zu verwechseln mit dem gleichnamigen 1.993 verstorbenem Schauspieler) Verstärkung in Sachen Sound herangezogen, was hier und da allerdings noch Weiterentwicklungspotenzial innehat.

Und damit zum hier vorliegenden 8-Tracks umspannenden Debüt, das mit "Zombie" (Track 1) Bezug zum schön liebevoll old schooligen Coverartwork nimmt und zunächst chillig, jedoch auch zunächst saftig fett tönend beginnt und einen Ghost Sound (nicht auf die gleichnamige Band bezogen) anschneidet, der in catchigen groovy Rap Metal führt, der von den Riffs her an Suicidal Tendencies meets Body Count erinnert. Die Eigenauslegung, die Boom Dox dank Mr. Sharp's Stimmklang mitbringen, entfaltet sich vergleichsweise ähnlich eigendynamisch wie bei großartigen Stuck Mojo Sachen der '90er Jahre. Stuck Mojo und Body Count Fans sollten hier echt mal ein Ohr riskieren. Die aktuelle Single-Auskopplung "Hit N' Run" (Track 2; Anspieltip I) orientiert sich gefühlt noch etwas stärker an Body Count, kopiert jedoch nicht plump, sondern versucht mit einem schönen '90er Jahre Retro-Style selbst etwas zu reißen, was von der Dynamik im nächsthöheren Gang auch zu noch mehr Kopfnicker-Drive verhilft. Vordergründig steht ganz klar der Gitarrensound, sowie der Gesang, woran man vielleicht zukünftig von der Effektivität her noch ein wenig werkeln könnte, so dass der Sound verschmolzen-komplexer wirkt/rumkommt. 

Nachdem Body Count gewissermaßen eh schon patenhaft hinter dem Album stehen, kommt mit "Guns Blazing" feat. Vincent Price from Body Count (Track 3; Anspieltip II) auch ein Pate selbst zu gefeatured-en Ehren, was "Dead Nation" quasi per se zum "Jäger und Sammlerstück" aufwertet. Ein nicer-, aber bzgl. der Vermarktung auch cleverer Move. Kalkül würde ich dank des starken Flows dennoch nicht zu viel dahinter vermuten. Die alte Regel "Ein guter Song ist ein guter Song." greift hier auf natürliche Weise. Progressive Ausreißer o. ä. fehlen auf diesem Album komplett. Es wird sich insgesamt auf's Wesentliche fokussiert, was meines Erachtens klasse funktioniert. Das folgende A-Seite beschließende "Blacklight" (Track 4) bleibt auf hohem Level der catchigen Eigendynamik erhalten und macht nichts falsch.

Der B-Seite Opener "Death From Above" (Track 5; Anspieltip III) spit-tet den Rhyme-Flow erneut mit leichtem Uptempozug flüssig wie bei den bereits genannten Stuck Mojo ins Rund und sorgt dementsprechend für hohe (Skill) Qualität. Eher Blues funkig wie bei einigen R.A.T.M. Stücken, lassen Boom Dox via "My Enemy" (Track 6) dem Faden/Flow (fast schon experimentell angehaucht) freien Lauf. Erstmals nimmt man durchschneidende Gitarrensoli wahr, während man insgesamt noch immer dem Basic Style/Sound von Body Count loyal treu bleibt. Das ändert sich auch bei "Leave No Man Behind" feat. Vincent Price from Body Count (Track 7; Anspieltip IV) nicht großartig, bringt aber auch etwas Clawfinger Nähe mit. Spontan mir beim Hören immer wieder "Biggest & the Best" von Clawfinger in den Sinn. Aber warum nicht, wenn es funktioniert?! Mit dem Albumtitelstück "Dead Nation" (Track 8; Anspieltip V) geht es dann noch einmal etwas Metal-lastiger zu. Dabei unterstützt auch der Mikrogast George Nikolaou (*Wild Souls) das Stück und verleiht dem Song dabei eine ganz eigene Note. Der Crossover zwischen Heavy/Power- und Rap Metal gelingt. 

Insgesamt gehört ein echt amtliches Debütalbum (früher hätte man das als Minialbum verkauft), das mit etwas Weiterentwicklung der Ansätze schon beim nächsten Album der heiße Scheiß sein kann, der sich hier bereits schon andeutet und dementsprechend entfaltet. Auf jeden Fall kann man nichts verkehrt machen, wenn man das Teil ordert. 

V.Ö. 11.06. 21

 

8,45/10 Schafe Schüsse

(ROAR! Rock Of Angels Records 2.021)

http://www.boomdox.gr/

https://www.facebook.com/BoomDoxband/?ref=py_c

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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