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HOLIDAYS IN HELL "Borders And Bridges" [EP]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2020

Label: 

Genre(s): 

An manchen (Sonn)Tagen funktioniert das noch mit der Kombination aus Netzwerkpostings, Bock und Zeit auf vollkommen neue Mucke(n). Im Falle der aus Schwedt/Neubrandenburg stammenden Holidays In Hell hat sich auch Instagram einmal (wieder) als sinnvolle, mediale Plattform im Sinne des neuzeitlichen Buschfunks erwiesen, andernfalls hätte ich von den 2.013 gegründeten Melodic Hardcore'lern, die sich mittlerweile selbst eher im Metalcore sehen, vermutlich viel später Notiz genommen. Und so sitze ich ausnahmsweise (auch um möglichst am aktuellen Puls der Zeit zu bleiben) am heutigen Release-Tag dieser taufrischen (insgesamt zweiten) EP da und sammel-schreibe meine Spontaneindrücke nieder, um Euch diese Jungs mal näherzubringen. 

Schon das zeitgemäße Coverartwork, das mich ein wenig an ein Grundideegemisch der Filme "I Am Legend" und "Underworld" erinnert, hat etwas an sich, das bannt und aktuell tatsächlich auch irgendwie greifbar (realitäts-)näher scheint. Und während ich noch etwas die Details des Covers innerlich abscanne, groovt der Opener "Love Dies" (Track 1) heran und hat stiltypischen Metalcore im Gepäck, der vom Klangbild her schon gut böllert. Nebst Screamo-Vocals gibt es zwischen den üblichen Breaks und Double Foot Bass auch Clean Vocals zwischendurch, die jedoch nur zwischengestreut wurden. Double Foot Bass Groove Attacks servieren Holidays In Hell bei "On Bloody Knees" (Track 2; Anspieltip I) direkt von Beginn an und lassen damit eine amtliche Ladung Gehacktes (im Sinne Metal-affiner Äxte) ins heimische Rund laufen. Auch längere Clean Vocals Passagen finden statt und führen in ein schönes Groove-Brett, das insgesamt 'ne interessant harte Core-Federung innehat, die zum Absprung verhelfen könnte, um weitere Distanzen zu wuppen. Ich wage mal zu behaupten, dass auch bei dieser EP "die Vorliebe für Bands wie As I Lay Dying, Killswitch Engage und Parkway Drive..." noch seine Gültigkeit als selbstredende Umschreibung hat. 

Zwar rangiert das folgende "Crawl Into Sorrow" (Track 3) im ersten Viertel eher mit etwas weniger Druck im Lauf, weiß sich aber stellenweise dennoch halbwegs gut aufzurappeln/zu verkaufen, ohne ins Abstinken abzudriften. Für meine etwas verwöhnten Ohren stechen just einige Machine Head Einflüsse auf den Saiten durch. Und wie das manchmal so ist, macht das letzte Viertel trotz Tempodrosselung noch einmal Boden gut, zumal unerwartet. Da diese EP an dieser Stelle bereits Bergfest feiert, steigt der Druck, dass "Rejected Legacy" (Track 4) wieder mehr Boden gut machen sollte. Dank der Uptempo-Klopperei und den Break-Umschwüngen, weiß dieses Stück auch hörbar mehr Motten aus dem Fell zu treiben. Der offensive Zug nach vorn hat das Pro im Gepäck, worunter sogar klassische Heavy Metal Gitarrenläufe ihren Platz im Gesamtgeschehen finden. 

Mit "Take A Ride" (Track 5; Anspieltip II) servieren Holidays In Hell einen waschechten Sofortzünder, der dank Dynamik und Groove eine Mischung aus Pantera, Texas Hippie Coalition, Machine Head, Drone und natürlich dem eigenen Sound ein weiteres Brett ins Rund kachelt, dass es eine wahre Freude ist. Zum Abschluss schicken H.I.H. das EP Titelstück "Borders And Bridges" (Track 6) raus, das dem Weg der Eingängigkeit nicht auf direkten Weg folgt. Sehr schade, dass mir keine Lyrics vorliegen. So kann ich nur mutmaßen worum es inhaltlich geht, zumindest, wenn ich an das aktuelle Zeitgeschehen denke. Vielseitig/facettenreich umgesetzt haben H.I.H. dieses Stück auf jeden Fall. 

Alles in allem eine wirklich gut umgesetzte EP, die das Potenzial dieser Jungs nicht nur gut eingefangen hat, sondern auch transportiert. Ich hoffe dann mal insgeheim auf etwas Zeit in den nächsten Tagen, um mir deren 2.017er Debüt EP "The Beast Inside" mal zu geben.

6,87/10 Schafe Schüsse

(Holidays In Hell 2.020)

https://www.facebook.com/HolidaysInHell/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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