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WE HUNT BUFFALO "Head Smashed In"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

10-2018

Label: 

Genre(s): 

Achtung Kopfkollision voraus, die schön die Ohren und Synapsen zum Klingeln bringen dürfte, sofern man denn open enough für das (lt. beiliegendem Infosheet) Gemisch aus Fuzz Rock und tiefgetöntem Heavy Psychedelic Rock, der ohne Scheu direkten Kurs auf die klassische Headbangerschaft, sowie die Retro-Rocker macht. Die drei Kanadier aus Vancouver, BC. sind zwar "erst" oder schon (je nach Ansicht) seit 2.010 am Start, haben allerdings auch schon 5 Releases festen Standes im Backkatalog. Das ist mehr als so manch' andere Band, die vielleicht sogar schon länger aktiv ist. Mit "Head Smashed In", knallen mir We Hunt Buffalo erstmals vor die Füße, "..eclectic mix, filled with hard- hitting grooves and psychedelic overtones..." suggeriert man ein Versprechen auf etwas mehr als 43 Minuten, das mit "Heavy Low" (Track 1) in schön sattem Riffgroove, von cool-lässigen Gitarren getragen, auf das vorbereitet, was da so alles möglich ist. Gesangsmäßig passt sich auch alles super ein, so dass rundläuft. Der Stoner Heavy Rock streift dabei tatsächlich die Ursprünge des Spiritual Rock, dem auch gelegentliche Screamings unterkommen, diese jedoch genredienlich. Dass ein Titel wie "Angler Must Die" (Track 2) da etwas komische Nebenwirkung (rein vom Titelklang her) innehat, verhilft We Hunt Buffalo zum ersten denkwürdigem Merkmal. Musikalisch bietet man den Kernsound des ersten Stückes, zumindest was die Gitarrenstimmung angeht. Vom Tempo her geht es gemächlich in Richtung Uptempo, allerdings ohne grossen Eigendruck verspüren zu lassen. Faktisch scheint man die Schrauben zu justieren, was auch "Prophecy Wins" (Track 3) zu unterstreichen weiß. Das Tempo versickert wieder etwas mehr und lässt ein klein wenig Doom-Stimmung mitschwingen. Erst nach hinten raus passiert mehr, das man mit abwechslungsreich umschreiben kann. "Get In The Van" (Track 4; Anspieltip I) macht da vieles wieder gut, was vorab in die Nähe der gefühlten Monotonie kam. Auch vom Tempo her. Verbleibt allerdings rein instrumental. Dafür passt "Industry Woes" (Track 5; Anspieltip II) perfekt ran und kredenzt den ersten vollwertigen Ohrenspitzer. Stimmungsmäßig geht es vom Klangbild her auch nicht mehr ganz so abend-apokalyptisch zu wie es auch das gemalte (buntgehaltene) Coverartwork suggeriert. We Hunt Buffalo wirken hier tatsächlich frischer als bislang. Wenn sie mehr solcher Stücke schmieden, dann dürften die Kanadier gerade auf diesen Stilfeldern neuen Blüten zur Entfaltung verhelfen. Selbst "The Giant's Causeway" (Track 6; Anspieltip III) geht mit ähnlicher Frische voran. Zunächst zwar eher ruhig, jedoch nur, um im nächsten Moment das Zeitgefühl zu überwinden und zu einem flüssig-süffigen Musikcocktail zu expandieren. Die spielerische Leichtigkeit, die dabei mitschwingt, lässt den Kernsound der ersten Stücke dieses Albums als Schleifpapier mitlaufen, genau das erweist sich im Songverlauf als absolut clever. Hook quasi mal anders. "Keep It Refreshing" (Track 7) scheint zum Motto/zur Motivation von We Hunt Buffalo zu mutieren, setzt dies' allerdings bei diesem Stück nicht so frisch um wie man es eben noch gehört hat. Zwar finden sich auch hier starke Momente ein, wissen jedoch eher diesen düster geartetem Unterton etwas mehr Raum zu geben. 

Auch experimentelle Seiten lässt man zu, die besonders in "Anxious Children" (Track 8; Anspieltip IV) zum Vorschein kommen, was mir sowohl beim Erstdurchlauf-, genauso auf längeren Hör hin, wirklich stark zu gefallen weiß. Atmosphäre und Gesang/Gesänge gießen hier Bilder auf die innere Leinwand, die verdammt viel Ausdruckskraft innehaben. Chapeau! Den Finalgang in Form von "God Games" (Track 9) beginnt man andächtig bis herbstlich ruhig. Man kann hier locker von semi-balladesk sprechen. Die Emotionen vertiefen sich im Verlauf und brechen sogar stellenweise aus. Es ist letztlich vor allem die starke Ausdruckskraft einiger Stücke auf diesem Album, die We Hunt Buffalo auch auf dem noch vor uns liegendem Horizont hinterlassen. 

7,25/10 Schafe Schüsse

(Fuzzorama Records/Soulfood 2.018)

http://wehuntbuffalo.com/

https://de-de.facebook.com/wehuntbuffalo/

https://wehuntbuffalo.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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