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PROTECTION OF HATE "Chapter 3"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

07-2015

Label: 

Genre(s): 

Oha, Protection Of Hate sind aktuell labellos? Da habe ich echt etwas nicht mitbekommen. Zudem verwundert mich diese Wendung im (verflixten?) 7. Jahr seit der Gründung Ende 2.008 doch schon ein wenig, denn gerade in den letzten zwei Jahren traf ich auf diversen Konzerten und Festivals immer wieder auf die P.O.H. HC'ler aus der merk(el)würdigen Hauptstadt. Nun gut, die Gründe hierfür kann man zu einem anderen Zeitpunkt mal direkt erfragen, denn faktisch wurde es zuerst einmal Zeit für ein neues Album aus dem Hause P.O.H., da "Bleeding Hardcore" nun auch schon satte 4 Jahre auf dem ehrwürdigen Buckel hat. Hardcore an sich ist anno 2.015 zwar ein breites Genre mit vielen Substyles, aber eben auch ein musikalisches Feld, das im schlechtesten Falle zum Sumpf werden kann, in dem so manche Band ohne eigene Soundinnovationen untergehen/ ganz schnell versinken kann. Dementsprechend hat man mit Maroon Fronter Andrè Moraweck auch einen toughen Produzenten ins Boot geholt, um ein geschultes Ohr als Navigationshilfe zu haben.

Protection Of Hate haben den Vorteil der Erfahrung(en) in Sachen Mucke und deren ungesagte(n) Spielregeln, wissen aber mit Sicherheit auch, dass das dritte Album einer jeden Band immer besonders beäugt und belauscht wird. Das Zünglein bereitet sich quasi mit diesem Drittwerk auf die Waage vor. 

P.O.H. haben sich ihrerseits der Gegebenheiten angenommen und das Studio (abgesehen von den Schlagzeugaufnahmen) gewechselt, um neue Klangeisen zu schmieden. Mit dem etwas skurrilen Intro "M." (Track 1) -ob das M. hier für P.O.H. Bassistin steht?- steigt mit "Warpath" (Track 2) der testosterondurchtränkte Sprung ins Rund und bringt den Grundpegel an Hauptstadtaggressionen textlich ziemlich gut auf den Punkt. In manchen Köpfen sieht es leider genau so aus. Mit gelingt "Warpath" gelingt es P.O.H. diese Stimmung genau so rüberzubringen, dass der Ärger förmlich in der Luft spürbar wird. "My Determination" (Track 3) nimmt in Direktfolge im Midtempo (fast schon Doom-Death-ig) Kurs auf konstruierte Lügen, deren Beine hier mit walzender Schwere noch kürzer gemacht werden. Sicher, kein Song für die Clubs, aber deshalb nicht minder heavy. Mit "Underground" (Track 4; Anspieltip I) bringen die "P.O.H.lemiker" ihren neuesten Gangshout Singalong ums Eck zu Euch da draussen und setzen einen ersten Punkt hinter ihr P. 

Neu bei P.O.H. ist, dass man sich auch in der eigenen Sprache nach vorne wagt und dabei ein klein wenig an Totenmond erinnert - "Freier Fall" (Track 5; Anspieltip II). Dieser Überraschungseffekt bringt den Punkt hinter's O., womit es direkt zur Bandhymne "P.O.H.C." (Track 6), den jede/ -r, der/ die dieses Trio in 2.015 Live gesehen hat, kennen wird. Besonders nach hinten raus wird dank fettem C(h)ore gepunktet. Rück- und Rundumblicke schwingen bei "Enemy" (Track 7) auf angenehme Weise auf den Saiten bei, um das Gaspedal mit "Defender" (Track 8; Anspieltip III) wieder deutlich mehr durchzutreten. P.O.H. schaffen es auf diesem Album etwas unvorhersehbarer, überraschender zu Werke zu gehen und bringen mit "Unter Strom" (Track 9) sogar eine erste Partyhymne (mit leicht punkigen Charakter) an den Start. Irre ich mich oder hört man hier Atze von den Troopers zwischendrin? 

Eher typische HC Thematik kommt mit "That's The Way" (Track 10) musikalisch interessant verpackt rum. Dennoch läuft der Song stellenweise Gefahr zu monoton zu werden, was schade ist. Es geht nun langsam in Richtung Albumende. P.O.H. taten gut daran einen tempo-/ abwechslungsreichen Sofortzünder wie "8 A.M. Lies" (Track 11) an diese spätere Stelle zu packen. Mit "Out Of Control" (Track 12; Anspieltip IV) wird sich offiziell-, dafür aber umso amtlicher zur Sperrstunde vorgegroovt. Obendrauf haben P.O.H. den Infront Klassiker "Berlin" (Track 13) aus dem Jahr 1.994 als Bonus draufgepackt. 

Protection Of Hate haben sich auf diesem dritten Werk deutlich breiter aufgestellt, was die Stilvielfalt angeht. Teilweise muss man sich daran zwar erst gewöhnen, aber nach ein paar Durchläufen ist diese kleine Hürde auch locker genommen. Leichter wird es in Sachen Labeldeal und neuer Songs zwar grundsätzlich nicht, aber ich für meinen Teil bin da optimistisch was P.O.H. angeht.

 

7,0/ 10 Schafe Schüsse

(Protection Of Hate 2.015)

http://www.protectionofhate.de/ 

https://www.facebook.com/protectionofhate

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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