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TORTURE PIT, Torture Pit [Remastered Re-Release]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2015

Label: 

Genre(s): 

Ich drehe am Zeitrad und komme zurück in die Zeit zwischen 2.008-2.009 als Torture Pit ihr erstoffizielles kleines, feines Debütscheibchen herausbrachten und den Putz von meinen heimischen Wände klopften und meine Eindrücke zum Tetrisspiel mutieren ließen. Bei Torture Pit lief es schon damals irgendwie "anders". Eingetretene, üblich-gängige Pfade? Wieso, wenn es auch andere Wege gibt?! Man drehte bandintern immer wieder munter am Lineupkarussell, so dass einem als Betrachter von aussen schon leicht die Klarsicht abhanden kam. Es schien ein On/ Off Wechselspiel zu werden bis der Kern der Truppe sich schliesslich auf das Wesentliche besonnen hat und die Musik als echte Chance einer gemeinsamen Basis wahrnahm und die war ja alles, nur nicht langweilig oder gar schlecht! 

Von der Webpräsenz her geben "T.Pit" (wie ich sie gern nenne) sogar noch MySpace als Referenz mit an. Mutig, mutig. ;-) Also warum die allseits beliebten Minions nehmen, wenn man auch die Power Rangers nehmen kann?! Zumindest schiesst mir das so spontan durch den Kopf, denn so ähnlich verhält es sich auch mit dieser Scheibe, deren Kernstück (zu 99%) alte Aufnahmen sind, die einem Generalmastering unterzogen wurden, sprich der Sound wurde komplett auf links gedreht und optimiert. Es hat also etwas von einem sogenannten "Re-Release". (trotz einiger Neuaufnahmen?) 

Ich kramte wirklich tagelang in meinen Reviewarchiven, um die Review zu der 2.008 veröffentlichten Original-Scheibe wiederzufinden, während Drummer Ulf virtuell mit den Hufen scharrte zum Sprung in mein Genick anzusetzen schien (trotz meiner Bitte mir etwas mehr Zeit für diese Review zu lassen), obwohl ich diese neue Scheibe noch keine zwei Wochen habe und dies' gerade einmal der zweite (damit aber leider finale) Durchlauf sein wird. Ich sagte ja eingangs bereits hier läuft alles ein wenig anders. Nun gut, sei's drum, damit bringt man sich selbst um meines Erachtens wichtige Nuancen, die im schlimmsten Fall untergehen.

Als Erstfakt kann ich dem "neuen" Coverartwork nur den Daumen nach oben geben, wenngleich auch das Artwork des Debüts sehr mochte bzw. es immer noch mag! Das Auge isst nun einmal mit, wenngleich man dem aktuellen Artwork nach von einem Szenario ausgeht, nach dem Essen Mangelware sein dürfte. Dieses Mal macht ein "Intro" (Track 1) den Türöffner, pianogetragen und Spannung aufbauend. Am Piano dürfte vermutlich die Frau des Sängers agiert haben, die bereits für Legion Of The Damned bei einem Stück mitgewirkt hat (oder zumindest hatte sie da mitkomponiert?!). "Hive" (Track 2) lässt dann die Pit-Vollen in schöner Ursprungskante vor. Ohne jetzt die Zeit für den Direktvergleich gehabt zu haben, kann ich leider nicht genau sagen was eventuell sogar neu eingespielt wurde (ob Parts, Instrumente etc.), aber meinen dunklen Erinnerungen nach, erscheint mir anno 2.015 mehr Dynamik, mehr Bewegung im Gesamtgeschehen zu sein?! Was sich besonders gut bei "Ignorance" (Track 3; Anspieltip I) zeigt, das auch 2.008 schon ein Fave von mir war. Vor allem der Schlagzeugsound wurde deutlich mehr in den Vordergrund geschoben, was möglicherweise daran liegen mag, dass Drummer Ulf selbst der Produzent/ Mischpultmann dieser Scheibe war. Für meine subjektiven Ohren hätte man den Gesang um eine milli-minimale Drehung mehr nach Vorne schrauben können, aber das mag vielleicht an meinen heimischen Soundeinstellungen liegen?

Mit "Shooter" (Track 4; Anspieltip II) geht der nächste zeitlose (Liveset-) Bringer ins Rund. Für jeden Metalhead, der auch kleinen DeathCorefunken etwas abgewinnen kann, ein Must Have! Dank des neuen-, wesentlich frischeren Sounds kommt vor allem "TBBJ" (Track 5) deutlich mehr zum Zuge. Vor allem das Arrangement kommt hier deutlich besser raus und zeigt die Songwriterqualitäten mit all' den elementären Ebenen, die auf flüssig-hommogene Weise verbunden wurden. Ähnlich positiv verhält es sich mit "Abfall" (Track 6) bei dem die räudigen Stimmbänder von Frontkeifer "Beule" schön das Zentrum ausmachen und den Song (samt Text!) an der Kette durch die Gegend schleifen. Die folgende Rundumbedienung namens "Attitude" (Track 7; Anspieltip III) klingt irgendwie nach Neueinspielung und kommt deutlich punkiger durch die Boxen als ich es in Erinnerung habe. Fett!

Mit "HOGC" (Track 8; IV) kommt ein weiterer Song, der vom neuen Sound deutlich profitiert. Leicht doomig death-t er zwischen Groove und Shouts. Leider liegen mir nur wenige Texte (dank der Debütscheibe) vor, weshalb ich lediglich die "Leck(t?) mich am Arsch!" Gangshoutparts heraushöre. Rein stilistisch eine Seite von Torture Pit, die Laune macht und gern mehr (aus-)gelebt werden darf. Angesichts der Titelkomprimierung "MFDM" (Track 9; Anspieltip V) nehme ich dann doch noch einmal das Debütscheibchen zur Hand und lasse den Staub vom Titel fegen - "Merry Fucking Deathmass", alles klar! Ein Death Metal Sludge Doom Gebräu, das den den Panzer durch's Wohnzimmer schickt. Den Finalgang gibt es mit "Upgrade" (Track 10), der auch anno 2.015 noch deutlich nach Machine Head Einfluss klingt, aber das checkt Ihr am Besten selbst!

Am Ende haben Torture Pit nichts an Potential verloren, im Gegenteil, dank der Frischzellenkur in Sachen Sound kommen die Songs noch stärker in ihren Einzelnuancen zum Zuge und bilden eine Art Entwicklungsfaden, den man auch ein Konzept unterstellen könnte. 

Schade ist lediglich, dass ich mich wirklich geärgert habe nicht mehr Zeit (nicht einmal ganz anderthalb Woche seit Erhalt der Scheibe) seitens der Band bzw. seitens des Drummers eingeräumt bekommen zu haben, womit man sich selbst um einige Blickwinkel beschnitten hat, da man als Reviewschreiber nicht entspannt genug an die Scheibe gehen kann, was die Motivation naturgemäß merklich senkt. Doch genug der konstruktiven Kritik, denn die Mucke ist nach wie vor präferiert Dauergast als heimische Beschallung zu sein!

 

7,85/ 10 Schafe Schüsse

(Torture Pit/ Pivo Production 2.015)

https://www.facebook.com/torturepit?fref=ts

http://www.pivo-production.de/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

Review No.: 

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